Slogan Waldverband

Holzmarktsituation angespannt

und unkalkulierbar

Noch in der letzten Ausgabe der Waldverband aktuell stand im Vorspann zum Holzmarktbericht, dass im ersten Halbjahr 2022 gute Rahmenbedingungen für die Holzernte herrschten und geplante Nutzungen wieder durchgeführt werden können. 

Mit dem 3. Quartal beginnt sich der Holzmarkt jedoch zu drehen. Der Schnittholzabsatz geht zurück und beginnt zu stocken. Die Produktion wird über Urlaubsstillstände, Revisionen und Herausnahme von Schichten zurückgefahren. 

Vor allem die Bauwirtschaft kommt aufgrund der Rahmenbedingungen, wie den Krieg in der Ukraine und die Corona Situation, weiter unter Druck. Die Haupttreiber des Einbruches sind die hohen Energie- und Logistikkosten sowie der Arbeitskräftemangel. Trotz rückläufiger Holzmengen bestehen weiterhin geringe Frachtkapazitäten sowohl für Rundholztransporte wie auch für das Schnittholz. Als besonderer Flaschenhals zeigen sich die Holzerntekapazitäten. 

Die Normalnutzungen in den Wäldern sind stark zurückgegangen. Der Windwurf vom 18. August 2022 hat fast ausschließlich zu Schadholzanfall in Kärnten, Steiermark und Niederösterreich geführt und bewirkt, dass genug Holz bis zum Jahresende da sein wird. Käferholz tritt mit Spätsommer wieder verstärkt auf. Forstschutz und Forsthygiene rücken damit wieder vermehrt in den Mittelpunkt der Waldarbeiten. 

Der Verlauf der weiteren Geschäftsentwicklung deutet auf eine leichte Erholung beim Sägerundholz hin. Informelle Gespräche signalisieren eine Abwärtskorrektur der Preise für Bauprodukte. Dies könnte eine Bedarfssteigerung für das Bauholz bedeuten. 

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Industrieholzmarkt

Die Einkaufsgestaltung der Papier- und Zellstoffindustrie ist durchaus mit großer Vorsicht zu beobachten. Es werden Mischpreise angeboten, wobei damit auch das Sortiment – Sägerundholz schlagfallend beboten wird. Das gesamte Faser- Schleif- und Sägerundholz wird mit einem Mischpreis und Übernahm auf ATRO Tonnen Basis gekauft. Dieses Vorgehen konterkariert unsere Bemühungen bei der Übernahme extrem und verschleiert jegliches Holzgeschäft. Die Einheit Festmeter lässt sich je nach Übernahmeart nicht mehr vergleichen! Dieses Signal zeigt aber im Umkehrschluss den hohen Rohstoffbedarf der Zellstoff- und Papierindustrie!

Die Rücknahmen der Sägeproduktion bedeutet rückläufige Mengen an Sägenebenprodukten wie Hackgut und Sägespäne, was zu einem steten Ansteigen des Rundholzbedarfes der Papier- und Zellstoffindustrie führt. Den Markt derzeit mit zusätzlichem Sägerundholz zu überlasten, könnte aufgrund der Absatzprobleme beim Schnittholz die Preise weiter nach unten drücken. 

Energieholzmarkt

Gute Steigerungen werden beim Brenn- und Energieholzpreis erzielt. Lagen die Raummeterpreise für trockenes, Ofenfertiges Holz um die 100 Euro pro Raummeter, so zeigen aktuelle Preisangebote mancher Großhandelsunternehmen fast eine Preisverdoppelung. Die Verfügbarkeit von qualitativem trockenem Brennholz ist auf Grund der langen Vorlaufzeit nur bedingt gegeben. Preissteigerungen bei lokalen Anbietern sind in einer Größenordnung von ca. 10% bis 40% zu verzeichnen.

Empfehlung
  • Regelmäßige Kontrollgänge im Wald durchführen.

  • Bestände auf eventuelles Schadholz oder Borkenkäferbefall kontrollieren.

  • Vor der Holzernte die vertraglichen Ausformungsbedingungen beachten

grüne Laubbäume von unten